Osterfeuer ziehen zwischen Wermingsen und Rheinen die Menschen in Scharen an
Von Jennifer Katz und Vanessa Wittenburg, aus dem Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung (IKZ) vom Dienstag, den 11.04.2023
Iserlohn. „Wir sind sehr zufrieden“ – das war wohl der das Wochenende bestimmende Satz. Die Organisatorinnen und Organisatoren der Osterfeuer strahlten mit ihren Gästen und teils auch der Sonne um die Wette. „Endlich wieder“ ohne Corona-Auflagen und bei trockenem Wetter unter freiem Himmel zusammenkommen, bekannte Gesichter wiedersehen und bestenfalls noch ein wenig feiern.
Vor dem Quartierstreff Heide-Hombruch herrscht an Karsamstag familiäre Atmosphäre, Frauen und Männer, Ältere und Kleinkinder versammeln sich dort um die Feuerschalen. „Ein richtiges Feuer dürfen wir mit Blick auf die Abstände zu den Gebäuden nicht mehr entzünden“, erzählt Friedhelm Leppert, der auch die musikalische Eröffnung übernimmt und ein paar Lieder auf dem Kornett spielt. Frühlingsblumensträuße schmücken die Tische, an denen es sich die Besucherinnen und Besucher bequem machen können.
In Wermingsen ist der Sportplatz an der Kantstraße bereits bevor das Feuer lodert prall gefüllt: Mehrere hundert Menschen stehen dicht gedrängt, trinken gemeinsam Bier und genießen die Geselligkeit. Ein Osterhase sorgt für Unterhaltung – vor allem bei den kleinsten Gästen – und verteilt bunte Ostereier. Die 3. Kompanie des IBSV-Zuges Wermingsen hatte in diesem Jahr aber eine Besonderheit organisiert: Auf einem Lkw-Auflieger wurde eine Bühne eingerichtet, auf der die Dortmunder Band „Trials of Life“ mit Pop- und Rockhits der vergangenen 60 Jahre für Unterhaltung sorgte – und auch zum Mitsingen und Tanzen animierte.
Traditionell sind es bei der Vereinsgemeinschaft Kalthof-Leckingsen-Refflingsen die Allerjüngsten, die mit ihren Fackeln das große Feuer auf der Wiese am Glockenturm entzünden dürfen. Der Zug, der sich durch die Straßen zum Ort des Geschehens schlängelt, muss mehrfach anhalten, damit die Kinder sich beim Fackeltragen abwechseln können: Der Andrang war größer als erwartet, und so wird eben getauscht. Auf dem Areal angekommen, herrscht Volksfest-Atmosphäre, mit Kinderwagen und Hunden strömen die Gäste zum Feuer und zu den Versorgungswagen.
Dorfgemeinschaftshaus einmal mehr ein Treffpunkt
Vor dem Dorfgemeinschaftshaus Rheinen ist ebenfalls kein Bein mehr auf die Erde zu bekommen, die Erwachsenen sind in angeregte Gespräche vertieft. Bei den Jüngsten dagegen macht sich Aufregung breit, als Helmut Mikus sich zur gegenüber liegenden Wiese bewegt: Dort hat der Osterhase – schon wieder – jede Menge Eier verloren und die müssen eingesammelt werden. Als die Fläche für die Kinder freigegeben ist, gibt es kein Halten mehr. Das Kinderfeuer zum Stockbrotbacken lodert kurze Zeit später. Dass sich der Wechsel vom Hof Mikus zur Wiese an der Dorfstraße bewährt hat, betont auch Andreas Schlemmer von der Dorfgemeinschaft: „Hier haben wir alles auf einem Fleck, auch die sanitären Anlagen.“ Das Dorfgemeinschaftshaus sei nun eben auch an Ostern ein beliebter Treffpunkt.
Wie andernorts auch, startet das Feuer beim BSV Drüpplingsen ein wenig zögerlich, zu nass ist das Material, das zuvor tagelang im Regen gelegen hatte. Für einen Schub sorgt hier die Feuerwehr. „Viele Leute“, kommentiert Vorsitzender Rainer Lewe das Getümmel auf dem Dorfplatz, auch Bürgermeister Michael Joithe hat sich unter das Volk gemischt.
Am Sonntag dann geht es in Sümmern weiter: Wenn die Straßenränder am Trecklenkamp vollgeparkt sind, heißt das: Auf Hof Drepper geht es gleich rund. Familien, Jugendliche, ältere Menschen traben über das Gelände zum Acker, wo der große Feuerhaufen platziert ist – und das bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Während bei Dreppers schon die Rauchschwaden über das Feld ziehen, ha- ben die Mitglieder der Jugendabtei- lung der St.-Sebastian-Schützen wenige hundert Meter auf Hof Moneke noch mit dem Entzünden zu kämpfen. Erst haben Kinder das Sagen auf dem Haufen aus Reisig, Ästen und mehr, und als nichts mehr geht, kommt Sebastian Moneke noch mit Strohballen angefahren, um das Feuer zum Lodern zu bringen, bevor im Zelt die große Party steigt.
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